Holistic Development Map
Die Landkarte für Geschäftsmodelle auf Basis regionaler Kreislaufsysteme
Business Model Canvas war gestern
Die Business Model Canvas ist inzwischen zu einem etablierten Werkzeug in vielen Unternehmen geworden. Sie hilft Managern dabei, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln oder bestehende zu optimieren. Sie zielt darauf ab „Wettbewerbern, die mit phantastischen Geschäftsmodellen aufwarten, etwas entgegen(zu)setzen“ (aus: Business Model Generation, Alexander Osterwalder & Yves Pigneur).
Und genau deshalb ist sie heute nicht mehr zeitgemäß! Denn ein Geschäftsmodell ausschließlich unter Wettbewerbsaspekten und mit Fokus auf den Kundennutzen zu entwickeln, greift zu kurz.
In einer Zeit, in der sich die natürlichen Ressourcen durch Raubbau erschöpfen und die Umwelt irreparable Schäden davon trägt, sind Unternehmen in der Verantwortung, auch die ökologischen und gesellschaftlichen Folgen ihres Handelns in ihrem Geschäftsmodell abzubilden.
Die Kernfragen bei der Entwicklung eines Geschäftsmodells müssen deshalb lauten:
- Was begeistert uns?
- Welchen Nutzen stiften wir?
- Worin können wir die Besten sein?
- Was ist unser wirtschaftlicher Motor?
Die drei Perspektiven der Holistic Development Map
Sinn, Prozesse und Finanzen
Was ist Sinn und Zweck unseres Unternehmens und welchen Nutzen schaffen wir für unsere Kunden
und die Welt?
Wie müssen wir uns organisieren, um für unsere Kunden und in unseren Netzwerken nachhaltigen
Nutzen zu schaffen?
Wie finanzieren und sichern wir langfristig die wirtschaftliche Zukunft
unseres Unternehmens?
Die Sinnperspektive
Werte-Schöpfung ist der Kern der Wertschöpfung
Die gesellschaftliche Ausseinandersetzung zu Nachhaltigkeit, Fairtrade oder Tierwohl zeugen von einer zunehmenden Bewusstseinsökonomie. Denn Verbraucher möchten nicht mehr nur gute Produkte kaufen, sondern auch ein gutes Gefühl.
Dies gilt in gleichem Maße für die Mitarbeiter eines Unternehmens, denn Geld allein macht aus Mitarbeitern nur Söldner, die für ein besseres Angebot schnell die Seiten wechseln. Verlässliche und motivierte Mitarbeiter brauchen neben Geld auch Sinn. Denn Motivation entsteht nur aus Begeisterung für eine sinnvolle Tätigkeit und dem Bewusstsein, wertvoller Teil einer werte- und wertschöpfenden Gemeinschaft zu sein.
Auf der Kooperationsebene der Holistic Development Map lassen sich Unternehmenswerte, Kooperationskonzepte und ihre Auswirkungen auf die Mitarbeiter erfassen.
Die Prozessperspektive
Alles fließt
Eine funktionale Aufbauorganisation, optimierte Prozesse und konstruktive Kommunikation sind Schlüsselfaktoren für eine wirtschaftliche Leistungserbringung des Unternehmens.
Dabei gilt, dass die Struktur der Aufbauorganisation stets der Einfachheit oder Komplexität der Unternehmensprozesse Rechnung tragen muss. Ein kleines Unternehmen mit einfachen Produkten in einem überschaubaren Markt erfordert deshalb andere Strukturen, Prozesse und Kommunikation als ein multinationales Unternehmen mit einer breiten Produktpalette.
Mit der Holistic Development Map lassen sich die spezifischen Prozesse und benötigten Strukturen jedes Geschäftsmodells systematisch erfassen, transparent darstellen und spielerisch an unternehmensinterne und -externe Veränderungen anpassen.
Die Finanzperspektive
Systemrenditen und regionale Mehrwertkreisläufe
Der wesentliche Unterschied zur klassischen Finanzperspektive in Geschäftsmodellen und Businessplänen ist die systemische Sicht der Holistic Development Map. Sie geht über die interne Betrachtung der Kosten und Erträge hinaus und berücksichtigt auch die mittelbaren und non-monetären Renditen des unternehmensspezifischen Ökosystems aus Kunden, Lieferanten und Partnern.
Eine Leitfrage dabei lautet: Wie kann das Nutzenversprechen so angeboten werden, dass auf allen Ebenen des Unternehmens und seiner Umgebungssysteme Renditen entstehen, welche die Ressourcenbasis aller Systembeteiligten anreichern?
Oder in anderen Worten: Wenn wir davon überzeugt sind, dass es uns nur gut gehen kann, wenn es dem Ökosystem um uns herum auch gut geht, was ist dann unser Beitrag dazu.
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