Belohnungen zerstören Kreativität! Denn Belohnungen verleiten dazu, den einfachsten Weg zu suchen, der schnelle Belohnung verspricht. Wozu  dann noch Risiken auf sich nehmen, neue Möglichkeiten auszuloten, komplexe und langwierige Prozesse anzugehen? Innovation kann Geld bringen. Aber Geld alleine bringt keine Innovation. Kreativität hingegen schon.

Führungsaufgabe: Freiräume schaffen für Kreativität und innovative Ideen

Kreativität ist die Grundlage für neue Ideen und erfolgreiche Innovationen. Führungskräfte können diesen Prozess fördern, indem sie informelle Kooperationen stärken, Aufmerksamkeit schenken, Ideen fördern und für einen guten Spirit sorgen. Denn Kreativität ist kein Zufall und nur selten Begabung. Sie lässt sich entwickeln und trainieren. Dazu müssen Führungskräfte nicht die Quelle der Ideen sein, sondern Geber von kreativitätsfördernden Bedingungen.

Das Geschäftsmodell eines neu gegründeten Unternehmens basiert oft auf der Idee des Gründers, die er mit seinem Team in die Tat umsetzt. Doch mittel- bis langfristig muss es gelingen, alle Mitarbeiter zu Quellen für neue Produkte und Leistungen zu machen.

Die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens darf nicht von einzelnen Personen abhängen

Heterogene Teams, in denen das Wissen und die Erfahrungen aus unterschiedlichen Bereichen zusammenspielen, sind die größte Quelle für Kreativität. Gerade an den Schnittstellen entwickeln sich Ideen. Denn Kreativität besteht nicht allein daraus, etwas völlig Neues zu denken, sondern Bekanntes auf neue Weise zu verknüpfen. Dazu müssen Führungskräfte Bedingungen für den (abteilungs-)übergreifenden Austausch und informelle Zusammenarbeit schaffen.

Hierarchische Strukturen und starre Prozesse bremsen Kreativitätsprozesse oder verhindern diese sogar. Denn die kreativen Adern im Unternehmen müssen durch das „Herz“ fließen und mit Ihrer Energie den Unternehmensmotor auf dauerhafter, gesunder Höchstleistung halten. Hier braucht es einen angemessenen Umgang mit  Standards, Regeln und Prozessen, um sicherzustellen, dass gute Ideen nicht im Sand verlaufen und schlechte Ideen nicht zu viele Ressourcen vereinnahmen. Außerdem können Regeln und Tools dabei helfen, dass unterschiedliche Ideen miteinander verknüpft werden und gemeinsam zur Zielerreichung beitragen. Denn oft ist es erst die Verknüpfung von verschiedenen Ideen, die eine Innovation hervorbringen.

Kreative Köpfe und Querdenker haben viele Ideen, tun sich dann aber meist schwer, daraus ein erfolgreiches Produkt zu machen. Das wiederum ist die Leidenschaft der „Macher-Typen“, die umsetzen wollen und den Markterfolg im Auge haben. Im Team sind beide Typen im Innovationsprozess unschlagbar. Divergente Prozesse und Temperamente können sich dabei auch mal in deftigen Konflikten entladen: Führungskräfte müssen dafür sorgen, dass diese Konflikte nicht lähmen, sondern sogar Energie liefern, um aus Ideen Erfolge zu machen.

Was motiviert uns, kreativ zu sein?

Ohne Motivation sind Menschen selten kreativ, doch Ideenfindung lässt sich nicht einfach von den Führungskräfte verordnen. Im Gegenteil: Studien zeigen, dass gerade bei kreativen Menschen die intrinsische Motivation entscheidet.  Für extrinsische Faktoren wie ein gutes Gehalt gilt: Wer den besten Job macht, weil er ihn machen will, soll auch bestmöglich dafür entlohnt werden. Mehr ist nicht nötig.

Intellektuelle Herausforderungen und Freiräume bei der Arbeit motivieren: In Unternehmen wie 3M und Google schaffen die Führungskräfte die nötigen Rahmenbedingungen, damit ihre Mitarbeiter Zeit haben um Neues zu entwickeln und Lösungsideen für schwierige Probleme zu finden. Sie sind auch die Paten der Ergebnisse, auch wenn nicht alle zum Erfolg führen.

Unternehmen wollen keine Fehler, deshalb sollten Mitarbeiter sie machen können.

Gerade bei der Ideenfindung bergen Fehler großes Potenzial für bessere Lösungen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sich die Mitarbeiter sicher fühlen und Fehler machen dürfen. Es beginnt und endet also immer wieder bei den Rahmenbedingungen. Lösungsschritte in Richtung einer innovativen Unternehmenskultur gehen also ihre Führungskräfte, indem Sie

  • Freiräume schaffen, in denen Mitarbeiter ohne Stress über Neues nachdenken und experimentieren dürfen
  • Verlockungen bieten, damit Mitarbeiter Neues wagen, auch wenn das Scheitern droht
  • Optimismus als das positive Bild von einer Zukunft vorleben, die noch besser und verheißungsvoller ist als die Gegenwart

Wenn Mitarbeiter erkennen, dass sie an einer „guten Sache“ mitwirken, erkennen sie den Sinn ihres Tuns und erzielen positive Effekte für ihr Unternehmen und für die Gesellschaft. Eine innovative Unternehmenskultur aufzubauen, ist mitunter ein längerer Veränderungs-Prozess. Aber unumgänglich, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.