Identifikation statt Bonus
Seit den 90er Jahren wurde die Aufbauorganisation vieler größerer Unternehmen nach Geschäftsfeldern (z.B. Profit Center) gegliedert. Die auch als „Unternehmen im Unternehmen“ bezeichneten Einheiten sind in der Regel den Erfordernisse der Zielkunden angepasst. Sie verfügen über ein hohes Maß an Selbstbestimmung und Entscheidungskompetenz, damit ihnen die Verantwortung für die Ertrags- und Kostenentwicklung zugeschrieben werden kann.
Jedoch führt diese Struktur oftmals nicht zu einer verstärkten Kundenorientierung. Stattdessen werden dadurch häufig Wettbewerbsbedingungen geschaffen, welche die externen Vorteile schnell neutralisieren. Dieser interne Wettbewerb wird durch Bonus und Prämien noch verstärkt und führt bei den Verlierern zu Frustration und Demotivation. Die Folgen zeigen sich entweder in einer zunehmenden Abgrenzungen zu anderen Bereichen oder in der Anpassung an die vorhandenen Spielregeln. Auf Kosten schöpferischer Kreativität und Freude am Tun. Die Gewinner dieser Spiele hingegen halten ihr Erfolgswissen zurück, da ihnen dieses den Sieg im internen Kräftemessen sichert. Die Organisation verliert also so oder so.
Was hier geschieht ist die systematische Umwandlung intrinsischer Motivation in extrinsische. Ein Grund dafür ist, dass montetäre oder materielle Motivationshilfen leicht zu etablieren sind. Intrinsische Motivation zu entwickeln und diese aufrechtzuerhalten, badarf hingegen dauerhafter Aufmerksamkeit durch Geschäftsleitung und Führungskräfte. Der Ertrag dieses Invests lässt sich jedoch nicht nur am Umsatz messen, sondern auch an einer höheren Leistungsbereitschaft aller Mitarbeiter und geringerer Fluktuation.
Mehr über den Wandel und die Entwicklung von Unternehmenskultur finden Sie hier.