Großflächige Restrukturierungsmaßnahmen werden bei vielen Betroffenen als Bedrohung oder konkrete Gefahr wahrgenommen. Sie bedeuten Abschied von liebgewonnenen Gewohnheiten und lassen eine Verschlechterung der persönlichen Situation befürchten. Sie erzeugen das subjektive Gefühl mit Veränderungen nicht fertig zu werden und bescheren zusätzliche Arbeit neben dem Tagesgeschäft.

Dies führt zur mangelnden Bereitschaft der Stakeholder, den Veränderungsprozess mitzugehen. Wenn es aber nicht gelingt, bei den Beteiligten die innere Bereitschaft zu erzeugen, die Vorgänge in der eigenen Person zu unterstützen und sich für sie einzusetzen, sind die besten Unternehmensstrategien zum Scheitern verurteilt.

So geschehen bei einem süddeutschen Automobilzulieferer, bei dem sich aufgrund von Marktveränderungen das Geschäftsmodell drastisch verändert hatte. Diese Veränderung hat immense Auswirkungen auf die Führungskräfte und ihr Führungsverhalten.
Nach einem ausführlichen Beratungsgespräch trafen wir gemeinsam mit dem Niederlassungsleiter die Entscheidung eine andere, ihm bisher unbekannte Methode auszuprobieren – das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM). Diese Methode lässt sich gut in Gruppen anwenden. Als Beraterin nehme ich dabei eine Moderatorenrolle ein, um im ersten Schritt die Ärgernisse, Ängste und Sorgen der Teams zu explorieren. Geduld und Offenheit sind an dieser Stelle eine wichtige Voraussetzung, um das nötige Vertrauen bei den Betroffenen zu schaffen. Externer Berater haben hier sicher die besseren Chancen, da ihnen keine Parteilichkeit unterstellt wird. Wenn die verschiedenen Punkte zusammengetragen und visualisiert sind, beginnt der eigentliche Prozess mit dem Zürcher Ressourcen Modell.

Dieses startet im Vergleich zu vielen anderen Selbstmanagement-Methoden nicht mit Verstandesarbeit, sondern mit der Exploration des eigenen Unbewussten. Dieses Vorgehen ist für viele Menschen ungewohnt, aus meiner Sicht aber unbedingt notwendig. Denn dieses Unbewusste ist es, das sich für die affektive Komponente der Verweigerung verantwortlich zeichnet. Wenn man Motivation explorieren möchte, gelingt das am besten, wenn mit einem Verfahren gearbeitet wird, dass dieses System adressiert.

In einer abwechslungsreichen Folge von systemischen Analysen, Coaching, theoretischen Impulsreferaten und interaktiven Selbsthilfetechniken entwickeln und erweitern die Teilnehmenden ihre persönlichen Kompetenzen.

Nach zwei Tagen, in dem jeder Teilnehmende eine ganz individuelle Vision einer besseren beruflichen Zukunft für sich erarbeitet hat, endete das Seminar. Ein großer Teil der Teilnehmenden konnte in dieser Zeit die eigene innere Haltung ändern, um so einen besseren Umgang mit ihren individuellen Belastungen zu finden. Zudem konnten sie eine neue Einstellung entwickeln, die sie resilienter und stärker macht.

Das passende Buch dazu von Anke Breiter:

Change-Management – so klappt’s!
Die vier ZRM®-Innovationen für den erfolgreichen Wandel
von Georg Adlmaier-Herbst, Maja Storch, Johannes Storch, Anke Breiter

ISBN: 9783456858715
2018, 176 Seiten

Der künftige Wandelbedarf durch die Digitalisierung wird deutlich zunehmen. Auf der Basis des Zürcher Ressourcen Modells (ZRM®) zeigen die Autoren mit „Change-Management – so klappt’s!“, wie ein Change-Management gelingen kann.