„Der erste Schritt zum Wissensmanagement in einem Unternehmen ist die Einrichtung einer Kaffeeküche“, lautet ein Bonmot.
Kaffeeküchen und Raucherecken sind Kommunikationsräume in denen Menschen mit gemeinsamen Interessen zusammenkommen, um sich formlos auszutauschen. Was sie dabei austauschen ist auch Wissen – zwar unterschiedlich relevantes Wissen – aber meist Wissen, das nirgendwo dokumentiert ist. Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch des Wissensmanagements auch implizites Wissen genannt. Sofern wir es jetzt schaffen dieses Wissen zu kategorisieren, zu dokumentieren und die förderlichen Rahmenbedin-gungen am Leben zu halten, haben wir einen ersten Schritt zum Wissensmanagement vollzogen.
Sinn dieses Beispiels ist es nicht, den Absatz der Genussmittelindustrie zu fördern.
Es soll zeigen, dass bereits in jeder Organisation die Grundlagen für einen freien Wissensaustausch vorhanden sind. Will man diesen jedoch systematisieren, sind drei Kernfragen zu beantworten:
- Wozu soll das dokumentierte Wissen dienen?
- Was haben die Mitarbeiter davon?
- Wie können wir motivierende Bedingungen zur Wissensweitergabe schaffen und damit verbundene Ängste nehmen?
Erst wenn ein systematisches Wissensmanagement von den Mitarbeitern akzeptiert wird, macht es Sinn über (technische) Systeme zur Dokumentation und zum Austausch von Wissen nachzudenken. Denn allein das Vorhandensein einer Wissensdatenbank gewährleistet noch lange keinen aktiven Wissensaustausch.